Schritt 1: Die Träumerin – Wie fängst du an? [Der Malende Naturforscher·innen Pfad]

Zum ersten Teil dieser Blogserie „Was ist der Malende Naturforscher·innen Pfad“ kommst du hier.

Ganz am Anfang steht ein Traum, eine kleine unverschämte Idee, die sich in deinem Kopf festsetzt: „Ich möchte, das auch können.“ Oder „wäre es nicht cool, wenn ich auch so malen könnte“.

Eine Sehnsucht danach selbst botanische Aquarelle zu malen. Selbst die Blumen in deinem Garten und auf deiner Hunderunde auf Papier zu bannen. 

Sich an der Natur erfreuen und endlich (wieder) selbst kreativ sein.  

Aber, wie fängst du an?  

Vielleicht hast du eine Ausstellung gesehen mit Bildern von Maria Sibylla Merian, vielleicht bist du bei Pinterest drüber gestolpert, auf jeden Fall erwischst du dich jetzt dabei davon zu träumen, diese Bilder selbst zu malen.

Das wichtigste, dass ich dir hier auf dem Weg geben will ist Folgendes: 

Verdränge diesen Wunsch nicht! Mache nicht, wie so oft zuvor, den Fehler und denke, dass es Wichtigeres und Dringenderes gibt in deinem Leben. 

Deine Sehnsucht danach zu Malen ist Berechtigung genug es zu probieren! 

Der große Unterschied zwischen den Menschen, die Malen und denen, die nicht Malen ist nicht Talent oder Fähigkeiten. Der große Unterschied ist, dass die, die malen, einmal damit angefangen haben! 

Trau dich. Probiere es einfach mal aus.  

Du hast so wenig zu verlieren und so viel zu gewinnen.  

Einen Anfang finden 

Das ist aus meiner Perspektive natürlich einfach geschrieben – schließlich habe ich eine Wand, eine Ausstellung und mehrere Schubladen voll mit Bildern. Wenn du ganz frisch mit Aquarell anfängst, oder noch nie versucht hast botanische Illustrationen zu malen, kann es schwer sein, einen Anfang zu finden, der dich nicht gleich überfordert und demotiviert. 

Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, jetzt zu lernen, wie du wunderschöne Wildblumen malst, egal, ob du 20, 40 oder über 60 bist. Ganz im Gegenteil! Ich schlage lediglich vor, dass du dich für den Start davon löst jetztsofort ein naturalistisches Bild zu malen.

Stattdessen teste deine Farben und schaue, wie sie aussehen, wenn sie nass ineinanderlaufen oder dünnen auf eine andere getrocknete Farbschicht gesetzt werden. 

Video: Wie du vom “vom-malen-träumen” ins “verträumt malen” kommst

In diesem Video zeige ich dir einfache und lockere Übungen, um ein Gefühl für deine Farben zu gewinnen und dich an ihrer Schönheit zu erfreuen.

Das Ziel ist, dass beim Anblick deines Aquarellkasten dein Herz höher schlägt vor Vorfreude und Erinnerung an den coolen Farbton, den du letztes Mal gemischt hast. 

(Und nicht, dass dein Herz sich zusammenzieht, weil du doch schon so

Übung 1: Farbproben oder Color-Swatches erstellen

 

Diese Übung kannst du so ordentlich oder unordentlich machen, wie du willst. Sie ist vor allem dafür da, dass du risikolos deine Farben einweihst. 

 

Da die Farbtöne trocken im Napf meist eine völlig andere Farbe haben, als auf dem Papier, ist es immer ein guter Start von jedem Farbton eine kleine Probe anzulegen. 

lange mal (wieder) anfangen wolltest mit dem malen und das immer noch nicht gemacht hast und überhaupt dein erster Versuch ganz scheußlich wurde.) 

Dafür eignet sich übrigens auch super die erste Seite im Skizzenbuch! 

Das geht entweder einfach ohne Vorzeichnen locker drauflos (so mache ich das immer), oder auch ordentlich mit Lineal. Jede Farbe bekommt ein Kästchen. Du kannst dabei auch testen, wie sich die Farben verwäscht und, wie der Farbton auf feuchtem Papier verläuft.  

Wenn du noch weiter gehen möchtest, dann kannst du auch eine Mischmatrix oder Mischtabelle anlegen und ausprobieren, welche Mischtöne sich ergeben, wenn du deine Farben miteinander kombinierst. 

(Im Video zeige ich dir wie das geht.) 

Du fragst dich, welche Farben du kaufen sollst, und, ob du genug und die richtigen Farbtöne hast? 

Dafür gibt es meinen neu überarbeiteten Materialguide für botanische Aquarelle, den es bisher nur mit einem meiner Kurse gab zum gratis Download. 

Übung 2: 1 Motiv 4 Techniken 

Dies ist eine wunderbare Übung zum warm werden und ausprobieren, denn es geht nicht darum das Motiv möglichst ordentlich und “gut” zu malen, sondern einfach verschiedene Methoden auszuprobieren. 

Möglichst schnell, frei und ohne Vorzeichnen mit Bleistift.  

Trau dich einfach! Ein krummes Motiv sieht krumm aus, aber vier bis acht schiefe Motive sehen nach künstlerischer Absicht aus. Es gilt: Masse statt Klasse!? 

Ich habe hier Physalislampions und Mohnkapseln in verschiedenen Methoden gemalt. 

  • Mit Aquarellpinsel gezeichnet 
  • Nass-in-Nass 
  • Lasuren (Farbschichten auf getrockneter Farbschicht) 
  • Zeichnung mit wasserfestem Tintenstift und kolorieren 

Du kannst sie auch immer wieder wiederholen, wenn du merkst, dass du im “AAAAAHHHHH wie soll ich nur anfangen”- Modus festhängst. 

Nachdem du diese Übungen gemacht hast, sollte sich die erste Angst und der Heidenrespekt vor deinen Farben schon etwas gelegt haben. 

Nächste Schritte - ? Where do we go from here ?

Ich hoffe, dieser Beitrag gibt dir einen Anstupser dich an deine Farben zu trauen, die Angst, es könnte was schiefgehen etwas abzulegen und stattdessen einfach ein wenig Freude beim Malen zu haben.

Im nächsten Blogpost geht es dann um den folgenden Schritt auf dem Pfad zur Malenden Naturforscherin: Die Wagemutige.

Bis dahin: Frohes Malen! 

Zum nächsten Teil „Schritt 2 : Die Wagemutige “ kommst du hier.