Es gibt viele gute Gründe eine Pflanze zu malen. Weil sie besonders schön ist, weil sie dich an besonders schöne Momente erinnert, weil es die Lieblingsblume deiner Oma war, weil es Januar ist, und du kein anderes Motiv finden kannst…
Oooooder aus Trotz.
Video: Ode an den Giersch
Den Giersch hier habe ich aus einem einzigen Grund in mein Gemaltes Herbarium mit aufgenommen: Trotz. Purer Trotz.
Okay, vielleicht auch nur zu 70% aus Trotz. Trotz auf all die Menschen die mir bei der lokalen Gewerbeschau (am NABU-Stand) erzählt haben, wie furchtbar Giersch und Gundermann im Garten sind.
(Die restlichen 30% sind Pragmatismus, denn der Giersch steht praktischerweise bei mir gleich hier im Garten ;). )
Der Gewöhnlicher Giersch (Aegopodium podagraria) gehört zu den Doldenblütlern und hat wunderschöne weiße Blütendolden.
Er ist ein Stickstoffzeiger und für seine besonders hartnäckigen unterirdischen Ausläufer bekannt und bei Gärtnern verpönt.
Aber, was kann der Giersch schon dafür, dass er sich so gut vegetativ ausbreiten kann? Eben! Nichts.
Ich würde sagen, lass doch den Giersch, Giersch sein. Kann der nicht einfach existieren, ohne bewertet zu werden? Kann der nicht einfach ausgerupft werden, wo du ihn nicht haben willst, ohne ihn zu verteufeln? Kann der nicht einfach nicht das Unkraut der Nation sein, ohne dass er dafür essbar und gesund sein muss?
Während ich mich hier in Rage tippe, stellt sich die Frage, ob ich überhaupt noch über den Giersch spreche oder schon über was anderes.
Aber das bleibt jeder und jedem selbst überlassen zu beurteilen.