Es gibt Motive, die verlieren nie an ihrer Schönheit und Zauber, egal wie häufig man sie malt. Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) gehört auf jeden Fall dazu. Jedes Mal, wenn ich einem begegne hat mich die Intensität der Farbe wieder voll im Griff!
Dieser junge, noch nicht ganz „aufgefaltete“ Fliegenpilz ist mir auf einem Parkplatz begegnet und wurde zu Hause nach einem Foto gemalt. Ich verwende mein Hahnemühle Watercolourbook in dina5, mein absoluter Skizzenbuchliebling! (Markennennung ohne Auftrag)
Schritt 1: Zeichnen
Die Zeichnung bildet die Grundlage für alles Folgende. Je mehr Ruhe und Zeit ich mir hier gebe, desto weniger Überlegungen muss ich später haben. Ich zeichne die Grundform und die vielen weißen Flecken bzw. Hautfetzen ein.
Schritt 2: Maskierflüssigkeit
Damit ich die runde Form des Hutes in Ruhe malen kann, decke ich die weißen Flecken mit Maskierflüssigkeit ab. Auch Rubbelkrepp genannt ist ein ein zunächst flüssiges Gummi, das auf dem Aquarellpapier trocknet und später entfernt werden kann und dann unberührtes weißes Papier zum Vorschein bringt.
Ich verwende hierzu einen 1er Pinsel, den ich explizit nur für Maskierflüssigkeit verwende.
Nach dem Auftragen dauert es 30 Minuten bist zu 3 Stunden, bist das Rubbelkrepp vollständig getrocknet ist.
Es muss wirklich vollständig getrocknet sein, bevor wir weiter malen können.
Schritt 3: Der Hut bekommt Form
Der runde Hut bekommst als erstes eine Schicht.
Als Rot verwende ich einen Mix aus Echtrot (PR242 ) und einem Hauch Magenta (PR122), der mit Echt-Orange (PO71) und Kobaltblau (PB28) abgeändert wird (alles Lukas 1862 Aquarellfarben).
Dadurch, dass die Flecken abgedeckt sind, kann ich den gesamten roten Hut anfeuchten und die erste Schicht nass-in-nass auftragen. Ich achte von anfang an darauf die runde Form herauszuarbeiten mit dem hellsten Bereich links oben und rechts unten dunklere Farben.
Schritt 4: Der Stiel
Weiter geht es mit dem Stiel.
Für die Schattenfarbe des weißen Stiels benutze ich transparentes Grau, eine Mischung aus Kobaltblau (PB28) und Echt-Orange (PO71), das an einigen Stellen mit etwas Lichter-Ocker (PY42) versehen ist.
Der Boden wir nur angedeutet und in nass-in-nass in verschiedenen Brauntönen gemalt.
Schritt 5: Die Flecken
Nachdem der gesamte Pilz gut getrocknet ist, kannst du vorsichtig die Maskierflüssigkeit abrubbeln.
Der Pilz ist jetzt mehr oder weniger fertig. Der letzte Schritt sind „nur noch“ die weißen Flecken.
Sind die weißen Flecken wirklich weiß?
Der Unterschied zwischen einem Comic-Fliegenpilz und einem mehr-oder-weniger natürlich aussehenden Pilz ist die Dreidimensionalität der Flecken.
Sie sind nicht flach sondern haben eine gewisse Höhe und damit eine Schatten- und eine Lichtseite. Die weißen Flecken sind außerdem etwas gelbstichig.
Erneut mit dem Grau aus Kobaltblau (PB28) und Echt-Orange (PO71) und etwas Lichter-Ocker (PY42) gebe ich den weißen Flecken eine rechte Schattenseite.
Zusätzlich werfen die weißen Flecken Schatten auf den roten Hut, diesen deute ich mit meinem Rotmix unterhalb der Flecken an.
Hallo Gesche, was für eine tolle Anleitung und wunderschönes Bild!
danke dafür.
Liebe Grüße, Doro.
Liebe Doro, dankeschön :) Und ganz herzliche Grüße zurück, Gesche
Mein Gott, was ein süßes Pilzchen :-) Wenn du mal einen gelben Fliegenpilz malen magst, ich habe dazu ein wunderschönes Foto! :-) Den mal von dir gemalt zu sehen, wäre toll!
Danke Natalie.
Wenn du mir diese Fotos an info@geschesanten schicken magst, dann freue ich mich total und würde den bestimmt auch malen.
Das wäre tatsächlich grandios!
Lieben Gruß, Gesche
Ein sehr schöner Pilz, der leicht nachzumalen ist. Ganz besonders mag ich natürlich das Tutorial in der Wildblumen Akademie, hier noch mal so eine komprimierte Zusammennfassung ist echt hilfreich. Danke dafür!
Спасибо большое за удовольствие смотреть и рисовать! Dank fur das Vergnugen zu sehen und zu zeichnen.
Liebe Gesche, danke für die detaillierten Anleitungen, ich sehe die Natur mit neuen Augen. Das Malen macht Freude und kann immer weiterentwickelt werden.
Alles Liebe
Monika Hois