Eines vorne weg: Dein Skizzenbuch muss nicht schön aussehen! Es muss nicht hübsch sein und erst recht nicht instagramwürdig.
Das ist meine Meinung und ich finde es eine wichtige Einstellung, denn nur wer ohne Angst vor „Fehlern“, „Patzern“ und „schlechten“ Bildern malt, kann Freude dabeihaben und weiter machen.
Aber, und hier kommt das aber, das heißt ja nicht, dass man von Zeit zu Zeit nicht kleine Kunstwerke schafft. Dass es nicht auch befriedigend ist, wenn die Skizzenbuchseite harmonisch aussieht. Die Komposition stimmig ist und das Gesamtbild einfach Spaß macht beim Angucken.
Im Laufe der letzten Jahre habe ich ein paar Tipps und Kniffe entwickelt, wie ich meine Seiten im Naturskizzenbuch gestalte, und sie hier für Dich zusammengefasst.
Sie solle Lust machen, selbst Dein Skizzenbuch rauszuholen und los zu malen!
Titel und Rahmen
Nichts verschönert eine Seite schneller und lässt sie „fertig“ wirken, wie ein Titel oder ein Rahmen, oder gleich beides. Ich wiederhole dabei gerne die Farben, die ich für die Pflanze schon angemischt hatte.
Passepartout – weißer Rand
Egal ob, wie ich, grob frei Hand oder exakt mit Kreppband abgeklebt, ein weißer Rand um ein Motiv, rahmt und sieht gut aus.
Kleine Details vergrößern
Zoom in – Zoom out
Eine Pflanze hat viele Merkmale, von ihrer Wuchsform insgesamt, hin zu der Form der einzelnen Samen. Schön ist es, wenn Du beides auf einer Seite miteinander verbindest.
Maßstab notieren
Kleine Idee mit großer Wirkung. Statt zu versuchen die Blütendetails an der Pflanze ordentlich zu erfassen, nehme einfach eine Blüte (oder ein Blatt) heraus und zeichne und male es isoliert etwas vergrößert.
Wenn Du es ganz genau nehmen willst, oder Deine Bilder als Bestimmungshilfe verwendest, notiere einfach den Maßstab der Vergrößerung daneben.
2:1 für eine Verdopplung (2 cm auf dem Papier entsprechen 1 cm in echt)
3:1 für Verdreifachung
10:1 für Verzehnfachung (10cm auf dem Papier entsprechen 1 cm in echt)
usw.
Der Vergleich – Beobachtung schärfen
Häufig weiß man beim Blick auf eine Pflanze gar nicht auf welche Details man achten muss.
Was ist wichtig und typisch, was nicht?
Ein Vergleich zwischen zwei Arten schärft so Deine Beobachtungsgabe. Sind die Blattränder beim einen gesägt, beim anderen glatt? Wie groß sind die Blüten im Vergleich?
Es kann interessant sein zwei Arten der gleichen Gattung zu vergleichen, wie hier die Ehrenpreise (Veronica).
Aber für den Anfang tun es auch Arten, die sich nur irgendwie ähnlichsehen oder Blätter von zwei Bäumen.
Farbnotizen
Wenn Du Üben möchtest, entweder speziell Wildblumen zu malen, oder einfach Farben nach der Natur zu mischen, dann empfehle ich Dir Farbnotizen anzulegen
Wenn Du Deine Farben also anmischst, dann „notiere“ dir mit einem kleinen Farbklecks, welche Töne Du verwendest hast, um diese Farbe zu mischen.
danke hierfür…eine Kladde ist immer dabei…